Entwicklung bekommt ein Gesicht
Exposure- und Dialogprogramme sind Fortbildungs- und Dialogangebote zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Handeln für Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft. Diese lernen aus einer für sie ungewöhnlichen Perspektive die Ursachen sowie die Potenziale und Erfordernisse zur Überwindung von Ungerechtigkeiten, Benachteiligungen und Menschrechtsverletzungen (insbesondere der WSK-Rechte) kennen.
Die Teilnehmenden leben und arbeiten mehrere Tage bei von Armut und Benachteiligungen betroffenen Menschen mit. Dadurch haben sie die einmalige Gelegenheit, in ihre Lebenswirklichkeiten einzutauchen und sich somit die Vorstellungen der Gastgeber von Glück und Lebensqualität an Hand von konkreten Biografien und Lebensgestaltungen bewusst zu machen.
In einer "Face-to-Face-Beziehung" wird ein ungewöhnlicher Perspektivwechsel mit einem ganzheitlichen Bezug möglich, der den bis dahin abstrakten Blick auf Armut und Unrecht durch unmittelbare persönlich-menschliche Erfahrung weitet und schärft. Dies regt dazu an, eigene Wertemuster zu hinterfragen und neu zu justieren. So bekommt Entwicklung ein Gesicht.
In Kombination mit einem sich anschließenden intensiven Dialog mit Führungskräften im Gastland gibt der Perspektivwechsel dem eigenen Handeln neue Orientierung für Entscheidungen und Handlungen in internationalen Kontexten.
Exposure und Dialog wirkt, wenn:
- Führungskräfte ihre Entscheidungen auf eigene persönliche Erfahrungen stützen;
- diese dazu beitragen, dass in ihrem Umfeld ein Bewusstsein für die Veränderbarkeit der global bestehenden sozialen Ungerechtigkeiten entsteht und dieses wachgehalten wird;
- durch sie das persönliche und institutionelle Handeln im Hinblick auf globale armutsrelevante Zusammenhänge hinterfragt wird;
- eigene Beiträge zur Überwindung dieser Ungerechtigkeiten ersonnen und geleistet werden.